Eine romanische Kirche*** aus der Zeit vor 1150, zuerst umgebaut gegen 1190 und dann spät romanisch gegen 1230. Im Jahre 1352 wird die Kirche als eine Pfarrkirche belegt und das Pfarrhaus wird auch während des gesamten 15. Jahrhunderts erwähnt. In den folgenden Jahren wurde die Kirche nur noch wenig hergerichtet; im 16. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Herrentribüne zu einem Kirchenchor umgebaut, im Jahre 1708 wurde ein Schneckentreppenhaus zum Turm eingebaut, ein Vorraum und eine Sakristei angebaut und der Turm neu überdacht. Die Sakristei grenzte ursprünglich an das Eintrittsportal in der Nordwand an, das bei einer Instandsetzung der Kirche in den Jahren 1950 – 1953 nach dem Abriss der Sakristei eingemauert wurde.
Einschiffige rechtseckige Kirche mit einer zweistufigen Apsis und einem Prismenturm im Westportal. Die Apsis und das Schiff sind nicht verputzt. Die Apsis wird durch Lisenen mit einem Bogenfries, die ebenso wie das teilweise erhaltene Portal im Nordwand des Schiffes vom Umbau aus dem Jahre 1240 stammen, geteilt. Über dem Portal blieb auf der Außennordwand eine Reihe von Steinreliefs*** mit Tiermotiven, die vom Ende des 12. Jahrhunderts stammen, erhalten. Die Reliefs haben eine beachtenswerte Ähnlichkeit sowie in ihrem Inhalt als auch in der Verzierungsform mit der Benediktinerkirche des Hl. Jakob in Regensburg.
Das Kirchenschiff hat eine flache Decke, mit einem halbkreisförmigen Bogen öffnet sich darin ein Raum unter dem Turm mit einer spät romanischen Tribüne. Die ursprüngliche Tribüne war aus Holz, zugänglich einerseits über das Treppenhaus vom Schiff und auch durch das heute eingemauerte Portal in der Nordwand des Schiffes vom anliegenden Hof aus. Die ursprüngliche Holztribüne wurde wahrscheinlich durch einen Brand des benachbarten Hofes zerstört, worüber ein abgebrannter Balken in der Türüberlage des Eingangs zeugen könnte. Der Triumphbogen ist abgestuft und die Apsis durch eine Konche abgewölbt. Im Schiff und im Presbyterium blieben einzigartige romanische Wandmalereien****, die im Jahre 1944 entdeckt und in den Folgejahren durch František Fišer restauriert wurden, erhalten. Die Malereien erfolgten in zwei zeitlich voneinander ca. fünfzig bis sechzig Jahre entfernten Phasen. Die Malereien von der ersten Phase stammen aus der Zeit der Fertigstellung der Kirche in der Mitte des 12. Jahrhunderts und beinhalten die Dekoration der Apsis, des Triumphbogens und die meisten Malereien der Süd- sowie der Nordwand; die Malereien sind das Werk zwei Meister, deren Arbeit sich durch eine unterschiedliche Komposition, eine andere Charakteristik der Figuren sowie eine andere Zeichenart unterscheidet. Die Malereien der ersten Phase nähern sich durch ihr Still der Salzburger Malerei gegen Mitte des 12. Jahrhunderts. Die zweite Phase der Malereien stammt aus der Zeit gegen 1240, die Malereien bedecken die Westwand, den Raum unter dem Chor, sie bilden eine Emporendraperie und die Malereien auf der Nord- und der Südwand; auch diese Malereien sind nicht das Werk eines Künstlers und ahmen absichtlich die ältere Schicht nach. Auf den Gemälden werden die folgenden Bilder dargestellt: Majestas Domini, Reihe der Apostel mit der Brust Christie in der Mitte und die Legende über den Hl. Jakob (in der Apsis), christologischer Zyklus (auf der Süd- und der Nordwand), die Legende über den Hl. Nikolaus (auf der Westwand), Taufe Christie (auf der Südwand) und ikonografisch unklare Fragmente in dem Raum unter dem Chor. Auf der Nordwand blieb außerdem ein Barockgemälde des Hl. Norbert von einem Umbau nach dem Jahr 1708 erhalten.
Außer einer ursprünglichen romanischen Mensa in der Apsis ist die Kirche ohne Inneneinrichtung.
Die Kirche des Hl. Jakob blieb in seiner wertvollen romanischen Form erhalten und stellt dank ihrer einzigartigen künstlerischen Dekoration (Steinreliefs und Malereien) vom Ende des 12. Jahrhunderts eine der wertvollsten romanischen Denkmäler in der Tschechischen Republik dar. Der Umstand, dass der älteste Nachweis der romanischen Malerkunst in der Tschechischen Republik die Verzierung der Burgkapelle der Hl. Katarina in Znaim aus dem Jahre 1134 ist, unterstreicht lediglich die künstlerische Bedeutung der nur einiger Jahre jüngeren Verzierung der Kirche des hl. Jakob in Rovná (in der älteren Literatur wird auch angegeben, dass von den 271 romanischen Bauten in der Tschechischen Republik lediglich 9 mit romanischen Gemälden verziert sind; diese Zahlen können sich jedoch ändern, da einige der heute unbekannten Malereien vielleicht erst auf ihre Entdeckung warten). Außer ihrer künstlerisch-historischen Bedeutung ist die Kirche auch ein ungewöhnlich anmutiger Bau in der wunderschönen Umgebung unweit des Flusses Sasau. Ich hoffe, sie wird es für immer bleiben.
Ein Kirchenbesichtigung kann bei Frau Marie Studničková, Tel.: 602 861 382 oder Email: marickova@centrum.cz vereinbart werden.